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Cicero: Theologier
 
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Gast07122001
Gast





BeitragVerfasst am: 07. Dez 2010 17:02    Titel: Cicero: Theologier Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Beim Übersetzten folgenden Textes hatte ich stieß ich auf viele Schwierigkeiten, allerdings findet man auch keine Übersetztungen oder nur kaum Hilfen hierzu im Internet, ich hoffe er ist trotzalldem nicht all zu falsch übersetzt:

Et quaerere a nobis, Balbe, soletis, quae vita deorum sit quaeque ab eis degatur aetas.
Ea videlicet, qua nihil beatius, nihil omnibus bonis affluentius cogitari potest.
Nihil enim agit deus, nullis occupationibus est implicatus, nulla opera molitur, sua sapientia et virtute gaudet, habet exploratum fore se semper cum in maximis tum in aeternis voluptatibus.
Hunc deum rite beatum dixerimus, vestrum vero laboriosissimum.
Sive enim ipse mundus deus est, quid potest esse minus quietum, quam nullo puncto temporis intermisso versari circum axem ceali admirabili celeritate.
Nisi quietum1 autem, nihil beatum est.
Sive in ipso mundo deus inest aliquis, qui regat, qui gubernet, qui cursus astrorum, mutationes temporum, rerum vicissitudines ordinesque conservet, terras et maria contemplans hominum commoda vitasque tueatur, ne ille est inplicatus molestis negotiis et operosis.
Nos autem beatam vitam in animi securitate et in omnium vacationem munerum puonimus.
Docuit enim nos idem, qui cetera, natura effectum esse mundum, nihil opus fuisse fabrica tamque eam rem esse facilem, quam vos effici negetis sine divina posse sollertia, ut innumerabiles natura mundos effectura sit, efficiat, effecerit.
Quod quia, quemadmodum natura efficere sine aliqua mente possit, non videtis, ut tragici poetae, cum explicare argumenti exitum non potestis, confugitis ad deum.
Cuius operam profecto non desideraretis, si inmensam et interminatam in omnes partes magnitudinem regionum videretis, in quam se iniciens animus et intendens ita late longeque peregrinatur, ut nullam tamen oram ultimi videat, in qua possit insistere.
In hac igitur inmensitate latitudinum, longitudinum, altitudinum infinita vis innumerabilium volitat atomorum, quae interiecto inani cohaerescunt tamen inter se et aliae alias adprehendentes continuantur.
Ex quo efficiuntur eae rerum formae et figurae, quas vos effici posse sine follibus et incudibus non putatis.
Itaque imposuistis in cervicibus nostris sempiternum dominum, quem dies et noctes timeremus.
Quis enim non timeat omnia providentem et cogitantem et animadvertentem et omnia ad se pertinere putantem curiosum et plenum negotii deum?
Hinc vobis exstitit primum illa fatalis necessitas, quam ''Schicksal''dicitis, ut, quicquid accidat, id ex aeterna veitate causarumque continuatione fluxisse dicatis.
Quanti autem haec philosophia aestimandam est, cui tamquam aniculis, et his quidem indoctis, fato fieri videantur omnia.
Sequitur ''Mantik'' vestra, quae Latine divinatio dicitur, qua tanta imbueremur superstitione - si vos audire vellemus - , ut haruspices, augures, harioli, vates, coniectores nobis essent colendi.
His terroribus ab Epicuro soluti et in libertatem vindicati nec metuimus eos, quos intellegimus nec sibi fingere ullam molestiam nec alteri quaerere, et pie sancteque colimus naturam excellentem atque praestantem.
Sed elatus studio vereor, ne longior fuerim.
Erat autem difficile rem tantam tamque praeclaram inchoatam relinquere.
Quamquam non tam dicendi ratio mihi habenda fuit quam audiendi.

Meine Ideen:
Ihr pflegt es uns zu fragen, Balbus, wie das Leben der Götter ist und wie es von ihnen verbracht wird.
Ein solches nämlich ist, wie man es sich nicht glücklicher und reicher an allen Gütern denken kann.
Ein Gott macht nichts, er ist in keine Beschäftigung verwickelt, setzt keine Werke in Bewegung, freut sich über seine Weißheit und Tugend, er weiß sicher, dass er immer sowohl in größten als auch ewigen Vergnügen sein wird.
Diesen Gott können wir mit Recht glücklich nennen, euren nur geplagt.
Sei es dass ein Gott selbst die Welt ist, was kann weniger ruhig sein, als sich ohne Unterbrechung bewundernswert schnell um die Himmelsachse zu drehen.
Nichts aber ist glücklich, wenn es nicht ausgeruht ist.
Sei es dass irgendein Gott selbt in der Welt ist, einer, der sie lenkt, der sie steuert, der den Lauf der Sterne, den Wandel der Jahrezeiten, den Wechsel und die Ordnung der Dinge bewahrt, Länder und Meere betrachtend, den Vorteil und das Leben der Menschen beschützt, dann ist jener wahrlich in beschwehrliche Aufgaben und Werke verstrickt.
Wir aber stellen ein glückliches Leben in der Sorglosigkeit des Geistes und im Freisein von allen Aufgaben dar.
Derselbe, der das übrige lehrte, lehrte uns, das die Welt duch die Natur hervorgebracht wurden sein, dass keine Kunstfertigkeit nötig gewesen sei, und dass diese Sache so leicht sei, von der ihr leugnet, dass sie ohne göttliche Geschicklichkeit hervorgebracht werden könne, dass die Natur unzählige welten hervorgebracht hat und hervorbringen wird.
Weil ihr nicht seht, wie die Natur dies ohne irgendeine göttliche Kraft bewirken kann, flüchtet ihr wie Tragödiendichter, weil sie den Handlungsknoten des Ausgangs nicht lösen konnten, zu Gott.
Ihr würdet in der Tat die Arbeit des Gottes nicht vermissen, wenn ihr die unermessliche und unbegrenzete Menge in allen Teilen der Gebiete sehen würdet, wenn sich in diesen ein Geist versenkt und sich anstrengt, durchwandert er so weit und breit, sodass er dennoch keine Küste am Ende sieht, an der er Halt machen könnte.
In dieser also schwirrt die unzählige Menge der Atome, unbegrenzt in der Unermässlichkeit der Breite, Länge und Höhe, welche sich, obwohl leerer Raum dazwischen liegt, dennoch unter sich verbinden und die einen die anderen bei der Hand fassend, fortlaufen.
Durch diese werde jene Formen und Figueren bewirkt, von denen ihr glaubt, dass sie nicht ohne Blasebälge und Ambusse bewirkt werden können.
Deshalb setzt ihr in unseren Nacken den ewigen Herrn hinein, welchen wir Tage und Nächte fürchten sollen.
Wer nämlich fürchtet wohl nicht einen Gott, der alles vorraussieht, bedenkt und wahrnimmt und der denkt, dass sich alles auf ihn bezieht, und neugierig und voller Aufgaben ist.
Von daher ist euch zuerst jene schicksahafte Notwendigkeit entstanden, die ihr Schicksal nennt, dass ihr nämlich behauptet, dass alles was auch immer passiert, aus der ewigen Wahrheit und ununterbrochenen Folge der Gründe geflossen sei.
Wie hoch aber ist diese Philosophie einzuschätzen, der es scheint, dass alle Dinge durch das Schicksal geschehen, wie es alten Mütterchen erscheint, und zwar ungebildeten.
Daraus folgt eure mantika, die im Lateinischen Weißsagung genannt wird,durch die wir mit so großen Aberglauben erfüllt werden - wenn wir euch hören wollten - , sodass von uns Opferschauer, vogelschauer, Wahrsager, Seher und Traumdeuter verehrt werden müssten.
Nachdem wir von Epikur von diesen Schrecken gelöst und in der Freiheit gesetzt worden sind, früchten wir diese, von welchen wir bemerken, dass sie weder sich selbst irgendeinen Ärger formen noch für andere suchen,nicht, und vereheren fromm und heilig die herausragende und vortreffliche Natur.
Aber ich fürchte, weil ich vom Eifer hingerissen worden war, dass ich zu weitlaufend gewesen bin.
Es war aber schwierig, eine so bedeutende und vortreffliche Sache angefangen zurückzulassen.
In des musste von mir nicht so sehr ein vernünftiges Maß des Sprechens angewendet werden, als vielmehr ein richtiges Maß zuzuhören.
Goldenhind
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.03.2006
Beiträge: 1085
Wohnort: Bremen

BeitragVerfasst am: 08. Dez 2010 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo lieber Gast,

deine Übersetzung sieht doch schon gut aus. Ich habe nur ein paar kleinere Anmerkungen:

Den Superlativ bei "laboriosissimum" sollte man zum Ausdruck bringen.
Für "commoda" habe ich auch die Übersetzung "Glück" gefunden, die ich hier passender finde.
Bei "effectura sit, efficiat, effecerit" hast du "efficiat" nicht übersetzt.
" cum explicare argumenti exitum non potestis": "potestis" ist 2. Pers. Pl., also bezieht es sich (grammatikalisch) nicht auf die Tragödiendichter.
"oram" würde ich hier eher mit "Rand" oder "Grenze" übersetzen.
"In hac igitur inmensitate latitudinum, longitudinum, altitudinum infinita vis innumerabilium volitat atomorum": hier gehört "in hac inmensitate" zusammen. "infinita vis innumerabilium atomorum" wörtl. "die unbegrenzte Menge (Masse/Kraft) unzähliger Atome"
"apprehendere" hier mit "bei der Hand fassen" zu übersetzen, finde ich etwas zu anthropomorph.
"ex quo" = daraus/dadurch

In Zukunft wäre es übrigens bei solchen langen Texten übersichtlicher, wenn du hinter jeden Absatz deinen jeweiligen Übersetzungsvorschlag setzen würdest. Außerdem solltest du die Quelle des Textes angeben (hier de natura deorum Buch I, Abschnitt 50-56).

MfG Goldenhind
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