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nb Servus
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 4
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Verfasst am: 02. Sep 2004 18:27 Titel: Benötige Tipps&Tricks zur Optimierung |
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Hallo,
ich grüße alle Mitglieder dieses Forums. Ich möchte nicht große Reden halten und komme zum Punkt. Wie ihr aus der Überschrift entnehmen könnt, benötige ich Hilfe für die OPtimierung meiner Übersetzungen (allgemein). Ich bin zwar nicht verzweifelt, aber in den Arbeiten geraten mir Fehler, die durchaus hätten vermiedern werden können. Im Unterricht mache ich aktiv mit und erkenne eigentlich alle Formen. ICh bin zwar der Leistungsstärkste Schüler, aber das Niveau in der Klasse ist entsprechend. Nehmen wir eine typische Situation in einer lateinarbeit.
Ich habe die Arbeit vor mir und lese mir den Text durch. Beginne aber gleichzeitg beim ersten Lesen mit einer Art Grobgliederung (z.B. ablativus absolutus erkennen, PPP&PPA erkennen, Konjunktiv erkennen usw.). Nach der Grobgliederung beginnt die Feinübersetzung. Ich suche nach dem Subjekt, dann nach dem Prädikat. Dann kommen die übrigen Dinge (z.B. AO, DO, GO usw.). So weit so gut. Dies war zunächst der "einfache" Teil. Dann jedoch gibt es in der Arbeit mindestens immer eine Stelle (meistens zwei oder drei), mit der ich nicht klarkomme, weil, wenn ich den Text 1 zu 1 übersetzen sollte, irgendein Mist dabei herauskommt, dessen Sinn ich nicht begreife. Selbst wenn ich den Satz Form für Form einzel übersetze, um am Ende einen vollständigen Satz zu bekommen. Weil ich den Satz persönlich nicht so recht verstehe und daher nicht einschätzen kann, ob der Text vom Kontext her eine Abweichung hat, bekomme ich PANIK. Ich werde nervös. Ich veruche einen klaren Kopf zu behalten, was mir nach 2 Minuten auch gelingt. Wenn ich nun diese "problematische" Stelle jetzt übersetzt habe, binich mir immer noch nicht sicher, ob die Stelle richtig übersetzt wurde. Wenn ich dann die Arbeit abgebe und sie dann später korrigiert zurückbekomme, ist die Stelle, die mir Probleme bereitet hat, wie erwartet falsch und das ganz zieht mir meine gesamte Note runter. So war es bisher immer. Mit diesem neuen Schuljahr ist es jetzt mein 5. Jahr mit dem Fach Latein. Ich habe es satt seit 5 Jahren immer nur die 2 oder 2+ als Endnote zu bekommen.
Bitte helft mir.
Wie kann ich mein PRoblem beseitigen?
Habt ihr eine effizientere Lernweise?
Was kann ich verbessern?
Und die wichtigste aller Fragen lautet. WIE KANN ICH IN ZUKUNFT DIESEN EINEN SATZ, DER MIR IN JEDER ARBEIT PROBLEME BEREITET, GUT BZW. SEHR GUT ÜBERSETZEN?
PLZ
Helft mir
Momentan behandeln wir Caesar's "de bello gallico"
Dieser Satz hat mir zum Beispiel in der letzten Arbeit Probleme bereitet.
"Nam, quae Cenabi orienti sole gesta essent, ante primam confectam vigiliam in finibus Arvernorum audita sunt, quod spatium est milium passuum circiter centum sexaginta."
Zu meinem Bedauern war das der letzte Satz in der Arbeit.
ein anderes Beispiel ist das hier
(ein typischer satz, bei dem ich nervös werde): "Nobilibus in hos eadem omnia sunt iura..." Original Caesar "de bello gallico" Liber VI Kapitel 13
Wenn man es wörtlich übersetzt, sollte es der Satz folgendermaßen lauten.
"Den Vornehmen sind ganz dieselben Rechte für (statt: in) diese,..."
Auf diese Übersetzung bin ich erst gekomme, nachdem ich mir eine frei Übersetzung im Internet durchgelesen hatte.
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juergen Aedilis
Anmeldungsdatum: 04.04.2004 Beiträge: 102 Wohnort: Paderborn
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Verfasst am: 02. Sep 2004 22:50 Titel: Re: Benötige Tipps&Tricks zur Optimierung |
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nb hat Folgendes geschrieben: | ein anderes Beispiel ist das hier
(ein typischer satz, bei dem ich nervös werde): "Nobilibus in hos eadem omnia sunt iura..." Original Caesar "de bello gallico" Liber VI Kapitel 13 |
Nun,
die "Lateiner" waren ja nicht blöde. Sie haben so gesprochen, wie ihnen der Schnabel gewachsen war. Damit will ich sagen, sie haben einen Satz mit dem ersten Wort begonnen und mit dem letzen beendet. Bei der Übersetzung scheint es also sinnvoll, auch mit dem ersten Wort zu beginnen.
Also
Die Adligen
- jetzt muß im Deutschen das Prädikat folgen; da übernehmen wir erstmal das lat Verb-
sind
dann weiter im Text
nach oder gegen
- "gegen" erfordert im dt. einen Akk.; im lat. steht auch ein Akk. den übernehmen wir also. Da im lat. ein Akk steht, kann die Bedeutung nur "nach" oder "gegen" sein, nicht aber "in, an, auf"! -
diese
dann weiter im Text: eadem
dieselben oder ebenso
worauf bezieht sich das "omnia"? Ahja, das Bezugswort gab es in dem Satz noch nicht. omnia kann nur Nom. oder Akk. Pl. neutrum sein. Also kann es sich nur auf das folgende "iura" beziehen.
alle Rechte
Also bisher:
Die Adligen / sind / gegen (nach) / diese / dieselben (oder: ebenso) / alle Rechte
Da passt das "sind" (dt. Hilfsverb) aber nicht: statt "sind" ist "haben" besser
Die Adligen / haben / gegen / diesen / dieselben / alle Rechte
Da passt die dt. Satzstellung noch nicht ganz:
Die Adligen haben gegen(über) diesen all dieselben Rechte...
That's it!
....
Der Satz geht dann weiter: quae dominis in servos
quae = die
dominies = Herren
in = gegen
servos = Sklaven
-->
..., die Herren gegen(über) Sklaven (haben). _________________ stabilitas contra mundum
Alle Postings ohne Gewähr auf Richtigkeit
wär rechtschraipfeler finded darv si behalden... |
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[shuttle-cock] Praetor
Anmeldungsdatum: 07.04.2004 Beiträge: 220 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 03. Sep 2004 02:12 Titel: |
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@ Jürgen:
wenn Du schon so Wort für Wort vorgehst, solltest Du auch den Dativ von 'nobilibus' übernehmen, dann passt in einer groben Übersetzung auch das 'sind' _________________ In die semel bis ter quater |
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Gast
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Verfasst am: 04. Sep 2004 14:50 Titel: Re: Benötige Tipps&Tricks zur Optimierung |
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juergen hat Folgendes geschrieben: | nb hat Folgendes geschrieben: | ein anderes Beispiel ist das hier
(ein typischer satz, bei dem ich nervös werde): "Nobilibus in hos eadem omnia sunt iura..." Original Caesar "de bello gallico" Liber VI Kapitel 13 |
Nun,
die "Lateiner" waren ja nicht blöde. Sie haben so gesprochen, wie ihnen der Schnabel gewachsen war. Damit will ich sagen, sie haben einen Satz mit dem ersten Wort begonnen und mit dem letzen beendet. Bei der Übersetzung scheint es also sinnvoll, auch mit dem ersten Wort zu beginnen.
Also
Die Adligen
- jetzt muß im Deutschen das Prädikat folgen; da übernehmen wir erstmal das lat Verb-
sind
dann weiter im Text
nach oder gegen
- "gegen" erfordert im dt. einen Akk.; im lat. steht auch ein Akk. den übernehmen wir also. Da im lat. ein Akk steht, kann die Bedeutung nur "nach" oder "gegen" sein, nicht aber "in, an, auf"! -
diese
dann weiter im Text: eadem
dieselben oder ebenso
worauf bezieht sich das "omnia"? Ahja, das Bezugswort gab es in dem Satz noch nicht. omnia kann nur Nom. oder Akk. Pl. neutrum sein. Also kann es sich nur auf das folgende "iura" beziehen.
alle Rechte
Also bisher:
Die Adligen / sind / gegen (nach) / diese / dieselben (oder: ebenso) / alle Rechte
Da passt das "sind" (dt. Hilfsverb) aber nicht: statt "sind" ist "haben" besser
Die Adligen / haben / gegen / diesen / dieselben / alle Rechte
Da passt die dt. Satzstellung noch nicht ganz:
Die Adligen haben gegen(über) diesen all dieselben Rechte...
That's it!
....
Der Satz geht dann weiter: quae dominis in servos
quae = die
dominies = Herren
in = gegen
servos = Sklaven
-->
..., die Herren gegen(über) Sklaven (haben). |
Geheiligt sei dein Name.
Das ist eine sehr gute Vorgehensweise. Ich werde versuchen diese anzuwenden. Die verschiedenen Bedeutungen der Präpositionen müssen bei mir auch noch sitzen. |
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nb Servus
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 4
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Verfasst am: 04. Sep 2004 14:52 Titel: |
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Ich war der Gast. Hatte vergessen mich einzuloggen. |
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Das Thema
Benötige Tipps&Tricks zur Optimierung
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