RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Unklarheiten
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Grammatik
Autor Nachricht
Hayate
Servus


Anmeldungsdatum: 05.09.2010
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 05. Sep 2010 15:53    Titel: Unklarheiten Antworten mit Zitat

Hallo liebe Lateingemeinde,

ich hoffe jemand von euch kann mir bei folgenden Problemen helfen:

bei dem Satz

Diutius te morari nolo.

bin ich mir unsicher, zu welchem Verb ich das Adverb diutius (länger) geben soll. Zu "nolo" oder zu "morari"? In dem Satz befindet sich auch wiedermal ein ACI.

1. Möglichkeit
Ich will nicht, dass du länger bleibst.

2. Möglichkeit
Ich will nicht länger, dass du bleibst.

Sinngemäß wäre es hier natürlich recht egal, allerdings gibt es sicher auch Beispiele, wo sich der Sinn dann komplett ändern würde. Gibt es da eine Regel?

Ich hätte weiters auch noch gerne gewusst, wie ihr diesen Satz übersetzen würdet:

Non longe a Syracusis penetravisse sub terras lacumque eo loco repente exstitisse tradunt, ubi Syracusani quotannis festos dies adhuc agunt.

Danke für eure Hilfe
Gruß
Hayate
Pontius Privatus
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.01.2008
Beiträge: 777
Wohnort: Recklinghausen

BeitragVerfasst am: 06. Sep 2010 00:03    Titel: Re: Unklarheiten Antworten mit Zitat

Hayate hat Folgendes geschrieben:
Hallo liebe Lateingemeinde,

ich hoffe jemand von euch kann mir bei folgenden Problemen helfen:

bei dem Satz

Diutius te morari nolo.

bin ich mir unsicher, zu welchem Verb ich das Adverb diutius (länger) geben soll. Zu "nolo" oder zu "morari"? In dem Satz befindet sich auch wiedermal ein ACI.

1. Möglichkeit
Ich will nicht, dass du länger bleibst.

2. Möglichkeit
Ich will nicht länger, dass du bleibst.

Sinngemäß wäre es hier natürlich recht egal, allerdings gibt es sicher auch Beispiele, wo sich der Sinn dann komplett ändern würde. Gibt es da eine Regel?

Ich hätte weiters auch noch gerne gewusst, wie ihr diesen Satz übersetzen würdet:

Non longe a Syracusis penetravisse sub terras lacumque eo loco repente exstitisse tradunt, ubi Syracusani quotannis festos dies adhuc agunt.

Danke für eure Hilfe
Gruß
Hayate


Hallo Hayate,

herzlich willkommen im Lateinboard!

Zu Deiner ersten Frage habe ich keine passende Erklärung. In der lateinischen Sprache ist die Wortstellung, wie Du weißt, ziemlich frei. Da der Satzanfang eine sehr betonte Stelle ist, neige ich bei einer Übersetzung zu Deinem ersten Vorschlag.

Bei der Übersetzung Deines zweiten Satzes wäre es schon angebracht, dass Du einen eigenen Vorschlag einbringst. Der Text ist mir nicht ganz klar, weil entweder etwas fehlt, oder der Satz viel länger ist, und Du den voraufgehenden Teil ausgelassen hast.

Ausnahmsweise mein Vorschlag:

Nicht weit von Syrakus sei (er, sie, es ??? - unklar) in die Erde eingedrungen und an diesem Ort, wo bisher (bis heute) die Syrakuser ihre Festtage begehen, sei ein See entstanden.

Gruß
Pontius P.
Pontius Privatus
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.01.2008
Beiträge: 777
Wohnort: Recklinghausen

BeitragVerfasst am: 06. Sep 2010 12:17    Titel: Nachtrag Antworten mit Zitat

Bei meinem obigen Vorschlag habe ich das "tradunt" versehentlich ausgelassen. Daher müsste noch hinzugefügt werden:

Sie berichten, dass .... (er, sie, es ??? - unklar) nicht weit von ....

Pontius P.
greekster
Aedilis


Anmeldungsdatum: 20.07.2008
Beiträge: 110
Wohnort: mittlere Großstadt

BeitragVerfasst am: 06. Sep 2010 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

also ich würde...auch wenn es mir ein bisschen seltsam (durch das -que) erscheint den see zu beiden infinitiven ziehen...außerdem pontius hast du glaub ich repente und quotannis noch nicht berücksichtigt...

ich würde es ungefähr so vorschlagen...

Sie überliefern, dass nicht weit von Syrakus ein See unter die Erde eingedrungen und an diesem Ort, wo die Syrakusaner jährlich bis heute ihre Festtage begehen, plötzlich (wieder) hervorgetreten sei.

geologisch macht es eigentlich auch sinn...da verschwindet erst ne menge wasser unterirdisch und auf einmal kriegen die damen und herren an anderer stelle beim feiern nasse füße,
es passiert ja öfter mal, dass unterirdische seen an die oberfläche treten, durch geologische verschiebungen oder so...gibt ja auch in deutschland unterirdische seen oder iwo hab ich jetzt gelesen, wollen sie einen abpumpen, damit er nicht ein dorf überschwemmt, wenn an die oberfläche kommt...
Pontius Privatus
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.01.2008
Beiträge: 777
Wohnort: Recklinghausen

BeitragVerfasst am: 06. Sep 2010 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn der von Hayate eingestellte Text kein überarbeiteter Lehrbuchtext ist, dann erinnert er ziemlich deutlich an Cicero, In Verrem, 2, 4, 107:

Henna autem, ubi ea quae dico gesta esse memorantur, est loco perexcelso atque edito, quo in summo est aequata agri planities et aquae perennes, tota vero ab omni aditu circumcisa atque directa est; quam circa lacus lucique sunt plurimi atque laetissimi flores omni tempore anni, locus ut ipse raptum illum virginis, quem iam a pueris accepimus, declarare videatur. etenim prope est spelunca quaedam conversa ad aquilonem infinita altitudine, qua ditem patrem ferunt repente cum curru exstitisse abreptamque ex eo loco virginem secum asportasse et subito non longe a Syracusis penetrasse sub terras, lacumque in eo loco repente exstitisse, ubi usque ad hoc tempus Syracusani festos dies anniversarios agunt celeberrimo virorum mulierumque conventu.

Das ergibt dann einen ganz anderen Sinn.

Pontius P.
greekster
Aedilis


Anmeldungsdatum: 20.07.2008
Beiträge: 110
Wohnort: mittlere Großstadt

BeitragVerfasst am: 06. Sep 2010 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

das stimmt natürlich...was uns lehrt, dass philologen alles im größeren kontext betrachten sollten...

hach, der mann beschreibt die kunstwerke da alle so schön...meine schüler werdens später weniger schön finden, die stilmittel rauszusuchen Big Laugh
Hayate
Servus


Anmeldungsdatum: 05.09.2010
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 07. Sep 2010 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Leute, jetzt ist mir klar was mit dem Satz gemeint ist.

Der Satz war, wie Pontius richtig erkannt hat, für ein Lehrbuch ("Imperium Romanum") überarbeitet und wurde durch ein Semikolon vom vorhergehenden Satz getrennt. Hätte ihn als Hilfe auch noch posten können, aber das hat sich ja jetzt erübrigt.

Gruß
Hayate
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Grammatik

Das Thema Unklarheiten wurde mit durchschnittlich 3.3 von 5 Punkten bewertet, basierend auf 8 Bewertungen.