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Kantharos oder Hellas?
 
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mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
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BeitragVerfasst am: 01. Feb 2007 09:20    Titel: Kantharos oder Hellas? Antworten mit Zitat

Hallo Leute!

Ich lerne Altgriechisch für mich alleine, und mit dem Onlinekurs von E. Gottwein klappt das auch super. Trotzdem will ich mal wissen, welches "richtige" Lehrwerk sich besser zum Selbststudium eignet, Kantharos oder Hellas?
Ich besitze das Kantharoswerk und kann damit überhaupt nichts anfangen, weil keine Grammatik dabei ist. Ist Hellas auch so unnütz? Wer arbeitet bzw. hat damit gearbeitet und kann mir seine Erfahrungen berichten?

Viele Grüße
Mercuriosity

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Naluara
Libertus


Anmeldungsdatum: 19.02.2007
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 19. Feb 2007 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Mercuriosity,
ich lerne wie du Altgriechisch im Selbststudium und benutze dafür den Online-Kurs und Kantharos sowie noch ein uraltes Lehrbuch.

Ich finde Kantharos wunderbar, vor allem in Ergänzug und Gegensatz zu der eher altertümlichen Methode bei gottwein.de und in meinem anderen Buch.
Kantharos hat von Anfang an ansprechende und anspruchsvolle Texte, die an griechischen Originaltexten orientiert sind, während der Online-Kurs ja eher in sehr kleinen Schritten vorangeht. Ich finde gerade die Mischung sehr motivierend.

Das Grammatikbuch zu Kantharos heißt Grammateion, es ist sehr simpel gehalten und enthält nur das Nötigste, aber ich benutze dazu noch die Grammatik von Kaegi und bei gottwein.de ist ja auch alles sehr ausführlich erklärt.

Hellas wollte ich mir gelegentlich noch dazu kaufen und vielleicht eine Wiederholungsphase damit einlegen, denn ich finde es immer langweilig, zu oft die Sachen zu wiederholen, die man schon mal gelesen hat.
So weit ich gehört habe, geht Hellas in kleineren Schritten voran als Kantharos, und die dazugehörige Grammatik soll sehr gut sein. Du musst dann aber auch zwei Bücher kaufen und es ist insgesamt ziemlich teuer, das ist der Grund, weshalb ich es mir noch nicht zugelegt habe.

Wie weit bist du denn zur Zeit?
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
Beiträge: 68
Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: 20. Feb 2007 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Naluara!

Erst mal danke für deine Antwort!
Also, bin bei dem Gottweinkurs jetzt in Lektion 25 (und hab noch viel Arbeit vor mir...).
Hab das nicht ganz verstanden, also, lernst du hauptsächlich mit dem Kurs oder mit Kantharos?
Komme auch eigentlich gut zurecht mit dem Kurs, und gerade dass er so kleinschrittig ist, gefällt mir gut. Bin mit den Texten von Kantharos doch sehr überfordert. Werde es aber genauso wie du machen und die Texte nebenbei lesen, sobald ich mich sicher genug fühle.

Wie weit bist du denn mit dem Kurs?

Viele Grüße
mercury

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Naluara
Libertus


Anmeldungsdatum: 19.02.2007
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
also ich habe eigentlich Kantharos als "Grundlage", d.h. damit arbeite ich am gründlichsten (ich habe auch das Schülerarbeitsheft dazu, das noch mehr Übungen enthält), und auf dessen Basis lerne ich auch die Vokabeln, es gibt da irgendwo so eine tolle Webseite, wo man sich fertige Vokabelkarten für Kantharos drucken kann.

Daas andere Lehrbuch und den Online-Kurs benutze ich begleitend dazu, z.B. schaue ich oft durch ein paar Lektionen, während ich in meinem langweiligen Job am Computer sitze Augenzwinkern

Ich verstehe gar nicht, was an den Texten im Kantharos so sehr schwierig sein soll, ich finde die völlig in Ordnung. Sie sind halt nicht ganz so banal und haben vor allem auch von Anfang an einen halbwegs natürlichen Satzbau... man will ja irgendwann dahin kommen, Originaltexte zu lesen, und wenn man vorher nur völlig vereinfachte Lehrbuchtexte hatte, wird man dann ins kalte Wasser geworfen.
Falls du mal Schwierigkeiten hast, kannst du ja hier fragen.

Ich bin im Kantharos ca. bei 24 (22-24 wiederhole ich diese Woche gerade), und bei gottwein.de bin ich zuletzt 31-35 durchgegangen, da muss ich aber noch die Grammatik rausschreiben und Vokabeln wiederholen.

Eigentlich habe ich es mir so eingeteilt und geplant, dass ich pro Monat 6 Lektionen Kantharos und 8 Lektionen aus dem anderen Lehrbuch und 10 Lektionen Gottwein so parallel mache, denn der Kantharos hat ca. 60 Lektionen, Gottwein ca. 100 und mein anderes Buch hat ca. 80, und das Ganze wollte ich dann so ungefähr in 10 Monaten durchziehen.
Es kommt auch mit dieser Aufteilung ganz gut hin, man hat dann ziemlich viel Wiederholung, aber eben immer mit anderen Texten. So wird es nicht langweilig, aber man geht auch nicht zu schnell voran, sondern übt die Grammatik gründlich.
Manchmal bin ich schneller oder langsamer, aber ich habe halt auch viel mit anderen Sprachen für die Uni zu tun, und mache Griechisch ja nur aus Spaß nebenbei.
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
Beiträge: 68
Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, ich bin mit Kantharos ein bisschen "vorgeschädigt":

Als ich in der 11 auf meine neue (Wunsch-) Schule gekommen bin, war ich total motiviert und wollte unbedingt Griechisch lernen (hatte mir in der 10 Latein selbst beigebracht, was total super funktioniert hat).
Die in dem Kurs waren jedoch mit Kantharos schon in Lektion 42, was mir einfach zu hoch war. Dann wollte ich in dem 10er-Kurs mitmachen, die erst bei 20 waren, das ging auch ganz gut, aber von den 5 Stunden, die die wöchentlich hatten, konnte ich immer nur 2 mitmachen, weil ich ja einen ganz anderen Stundenplan hatte. In Mathe war ich in der 11 auf einmal total schlecht und musste Nachhilfe nehmen, die dann auf meinen Griechisch-Donnerstag fiel.

Ich war enttäuscht, dachte jedoch, dass das nicht weiter schlimm ist und ich mir das auch ganz locker selbst beibringen kann. Hab mir dann also Kantharos gekauft und angefangen die Schrift zu lernen, was auch ganz gut funktioniert hat. Ja, dann hab ich Lektion 1 gemacht und war ziemlich überrascht, was man in dieser Lektion schon alles lernt (ich glaube sogar schon Genitiv und Akkusativ, oder?). Jedenfalls wollte ich dann mal die Grammatik von der Lektion lernen und schaute in dem weißen Heft nach, welches bei dem Lehrbuch dabei war. Ich stellte fest, dass alles seeeeeehr knapp gehalten war, und dachte mir erst mal nichts dabei. Habe also weiter brav Vokabeln gelernt und bin bis zur Lektion "Die Göttin Areté stellt sich vor" gekommen (also nicht sonderlich weit). Die Grammatikerläuterungen in dem Heftchen jedoch waren mir keine besonders große Hilfe, irgendwann hab ich einfach nicht mehr wirklich was verstanden und war im Ganzen ziemlich frustriert. Später habe ich von einer Mitschülerin, die Griechisch in der Schule hatte, erfahren, dass Kantharos gar keine Grammatik hat und ich mir das Grammateion kaufen solle. Das hab ich dann zwar gemacht, aber meine Lust auf Griechisch war mir erst einmal vergangen.

Ja, das war also mein Griechisch-Werdegang Big Laugh
Seit Anfang des 12. Schuljahres habe ich wieder mehr Motivation und arbeite nun mit dem Gottweinkurs. Vielleicht würde ich die Kantharostexte jetzt sogar verstehen (zumindest Lektion 1^^), aber das war damals halt einfach blöd, darum sind diese Texte für mich ein ganz großes Mysterium. Vielleicht kannst du's ja irgendwie nachvollziehen^^

mercury

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Zuletzt bearbeitet von mercuriosity am 22. Feb 2007 14:13, insgesamt einmal bearbeitet
Naluara
Libertus


Anmeldungsdatum: 19.02.2007
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 21. Feb 2007 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, das hat dann wahrscheinlich mehr mit deinem ganzen Schulwirrwarr zu tun...
Also ich fand die Texte echt nicht sonderlich schwer, und dass man gleich mehrere Kasus lernt, ja nu... irgendwann muss man sie eh lernen, und am Anfang schaut mal halt noch viel in die Tabellen, nach ein paar Lektionen hat man es drauf.
(Ich habe aber auch den Eindruck, dass die Griechisch-Bücher grundsätzlich davon ausgehen, dass man gute Kenntnisse in Latein hat und auch weiß, wie das Konzept einer solchen Sprache an sich funktioniert, also dass es Deklinationen usw. gibt, die man im Blick haben muss... Da du sagst, dass du dir erst vorher selber Latein beigebracht hattest, war das alles noch relativ neu für dich, denke ich mal.)

Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich wirklich überfordert gefühlt hast, weil du halt irgendwie an das Level der anderen Schüler drankommen wolltest und das ging einfach nicht.

Ist doch okay, wenn es jetzt mit dem Gottwein-Kurs so gut klappt Thumbs up! Kannst ja ab und an doch noch mal in Kantharos reinschauen, und wie gesagt, ich helfe auch gern, wenn ich kann.

Oder du guckst mal in das erwähnte Hellas rein...
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
Beiträge: 68
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BeitragVerfasst am: 22. Feb 2007 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Naluara hat Folgendes geschrieben:

Oder du guckst mal in das erwähnte Hellas rein...


Ja, das würde ich mir gerne mal angucken, aber ich will es mir jetzt nicht mit allem Drum und Dran kaufen und dann feststellen, dass ich damit auch nichts anfangen kann. In meiner Schule wird nur mit Kantharos gearbeitet. Hast du ne Ahnung, wo ich es mir mal angucken könnte? Das ist ja auch kein Buch, was ein Buchladen mal so eben nebenbei führt, und wenn ich es mir bestellen lasse, erwarten die ja vermutlich auch, dass ich es kaufe...

Hilfe

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Naluara
Libertus


Anmeldungsdatum: 19.02.2007
Beiträge: 19

BeitragVerfasst am: 22. Feb 2007 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe es in den letzten Wochen in mehreren großen Buchhandlungen in der Hand gehabt. Guck' mal, ob es eine Filiale von der Mayer'schen oder von Baedeker in deiner Gegend gibt... Ansonsten kannst du es dir aber auch ohne Probleme zur Ansicht bestellen, oder du nimmst es einfach erst mal mit, guckst es dir zu Hause vorsichtig an und tauschst es evtl. am nächsten Tag wieder um (sagst, es sei das Falsche oder so). Ich hab mir aber schon oft Sachen zur Ansicht bestellen lassen, das gehört eigentlich zum Service, und der Buchhandlung entsteht dabei ja kein Verlust, die schicken es auch einfach wieder zum Großhändler bzw. Verlag zurück.
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
Beiträge: 68
Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: 23. Feb 2007 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Das geht tatsächlich? Das wusste ich nicht, dass das so einfach ist, aber ich werde es mal ausprobieren. Wir haben in Gießen (wohne in Marburg) eine Thalia-Buchhandlung, auch eine recht große Kette. Da kann ich es doch mal versuchen, oder?

Auf jeden Fall vielen Dank!

mercury

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Pigro
Servus


Anmeldungsdatum: 09.10.2007
Beiträge: 1
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: 09. Okt 2007 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute, das beste Griechisch-Lehrbuch für Autodidakten ist derzeit mit Sicherheit KAIROS, 2 Bücher zu je 25 €.
Größter Vorteil : In jedem Buch zu jeder einzelnen Lektion eine Begleitgrammatik. So einfach erklärt, daß jeder auch ohne Lehrer alles versteht. Viel leichter als Kantharos , aber vom Textinhalt/inhalt. Anspruch eher etwas für Schüler. Macht nichts, wir wollen ja die Sprache lernen. (Kantharos und Gottwein als Ergänzung falls es mal langweilig wird.). In Bayern auch anstelle des Hellas bereits als verpflichtendes Lehrbuch im Lehrplan.
Ich habe einige Bücher probiert zum alleinigen Lernen, hab es nur mit Kairos hinbekommen.(Bin jetzt bei Lektion 45)
Schaut mal rein, der 1.Band seit ca 10/2006 auf dem Markt, das 2.Buch erscheint ganz neu in der nächsten Woche.
Pigro.
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
Beiträge: 68
Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: 10. Okt 2007 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

@Pigro:
Danke für den Tipp.

Ich habe mich mittlerweile für Hellas entschieden und bin sehr zufrieden damit. Der Gottwein-Kurs hat mich durch die Grammatik geführt und jetzt lese ich die Hellas-Texte als ergänzendes Material.

@Naluara:
Machst du eigentlich auch noch Griechisch?

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Vladi
Servus


Anmeldungsdatum: 30.01.2008
Beiträge: 3
Wohnort: Tschechische Republik

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2008 18:55    Titel: Re: Kantharos oder Hellas? Antworten mit Zitat

Hallo,
Kantharos ist ein kompliziertes Lehrbuch, wenn Du keinen Lehrer hast. Zu schwierig fuer die Autodidakten. Mir sind Hellas oder Kairos empfohlen worden, die sind nicht so anspruchsvoll! Hast du schon ueber das Lehrbuch des Altgriechischen gehoert, das Athenaze heisst? Besuche www.vivariumnovum.it fuer weitere Informationen. Es gibt schon englische und ital. Versionen auf dem Markt( vielleicht schon auch deutsche Version).
Hellas ist auch in der Tschechischen Republik sehr beliebt.
LG, Vladi:o)


Zuletzt bearbeitet von Vladi am 30. Jan 2008 22:41, insgesamt einmal bearbeitet
Vladi
Servus


Anmeldungsdatum: 30.01.2008
Beiträge: 3
Wohnort: Tschechische Republik

BeitragVerfasst am: 30. Jan 2008 19:05    Titel: Re: Kantharos oder Hellas? Antworten mit Zitat

Hallo,
studiert da jemand Latein oder Altgriechisch an der Uni???Oder sind da Leute, die klassische Philologie studieren wollen?:o)
Vladi Rock
Goldenhind
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.03.2006
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BeitragVerfasst am: 19. Mai 2008 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem das seinerzeit mit der Griechisch-AG an meiner Schule nicht geklappt hatte und ich in den letzten zwei Jahren mit der Vorbereitung auf das Abitur genug zu tun hatte, habe ich mir nun Hellas und die Kurzgrammatik von Langenscheidt bestellt. Ich bin mal gespannt, ob ich damit klar kommen werde, denn meine bisherigen Erfahrungen als Autodidakt sind eher gering. Wenn ich die ersten Lektionen hinter mir habe, werde ich sicher von meinen Erfahrungen berichten.
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
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Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2008 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

@Vladi:
Danke für deinen Tip, allerdings bin ich bereits mit dem Lernen durch. Vorletzte Woche Freitag hatte ich Graecumsprüfung und habe mit 11 Punkten bestanden Big Laugh
In zwei Wochen folgt noch die mündliche Prüfung, aber mein Prüfer sagt, dass wir das ganz locker angehen werden smile

@Goldenhind:
Kennst du den Online-Altgriechischkurs von Herrn Gottwein? Der ist super, mit dem habe ich die gesamte Grammatik gelernt. Hellas habe ich benutzt, um möglichst vielfältig geartete Texte lesen zu können. Kantharos mag ich immer noch nicht *g*

LG mercury

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Goldenhind
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.03.2006
Beiträge: 1085
Wohnort: Bremen

BeitragVerfasst am: 20. Mai 2008 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Klar kenne ich den Gottwein-Kurs. Die Seite ist echt großartig, aber der Kurs ist methodisch natürlich schon etwas trocken. Außerdem lerne ich nicht so gerne am PC.

Wie läuft denn so eine Gracumsprüfung ab? Und wie lange und womit hast du dich darauf vorbereitet?
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
Beiträge: 68
Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2008 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Also, es war keine offizielle Graecumsprüfung so wie Studenten sie ablegen, wenn sie für ihr Studium das Graecum nachholen müssen, sondern eine normale schriftliche und mündliche Abiturprüfung, vom Schwierigkeitsgrad her also einfacher als eine Uni-Graecumsprüfung. Um meinen Wunsch durchzusetzen, habe ich im Internet beim Hessischen Kultusministerium (ich mache Zentralabitur in Hessen) ein Dokument gefunden, in dem steht, dass das Graecum in einer Zusatzprüfung erworben werden kann, wenn man drei Jahre Unterricht hatte ODER gleichwertige Kenntnisse nachweisen kann. Letzteres trifft auf mich zu.
Vorbereitet habe ich mich wie gesagt mit dem Gottwein-Kurs und zur textlichen Vertiefung mit dem Hellas Lehrbuch und einem antiquarischen Buch namens Leistungskurs Griechisch Abitur-Prüfungsaufgaben Kollegstufe vom Lindauer Verlag, in dem gute Originaltexte zum Üben mit Arbeitsübersetzung drin sind (habe ich beim Verlag direkt bestellt, guck mal hier und klick links im Frame auf "Griechisch"). Grammatiken habe ich so ziemlich alles benutzt, was es gibt: Das Grammateion, die Ars Graeca, die Langenscheidt Kurzgrammatik von Leo Stock sowie die Hellas Grammatik. Zur Orientierung, ob ich denn nun auch wirklich das lerne, was für die Prüfung relevant ist, habe ich mir aus dem Internet den hessischen Lehrplan heruntergeladen.
Bis ich die ganze Grammatik durchgekloppt hatte, habe ich etwa ein Jahr gebraucht, was wohl an den komplizierten griechischen Verbformen gelegen hat (im Vergleich dazu hat Latein nur ein halbes Jahr gedauert).

Du hast in deinem letzten Beitrag geschrieben, dass du genug mit dem Abitur zu tun hattest. Gehst du noch zur Schule und hast ähnliche Pläne oder suchst du nach einer außerschulischen Möglichkeit, das Graecum zu erwerben?

LG mercury

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Goldenhind
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Anmeldungsdatum: 28.03.2006
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BeitragVerfasst am: 21. Mai 2008 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte im April meine Abiprüfungen (bzw. die mündliche im Mai) und warte nun gerade auf meine Ergebnisse, die wir Anfang Juni bekommen werden.
Mir macht Sprachenlernen allgemein viel Spaß, habe in der Schule Englisch, Französisch und Latein gehabt. Vor allem lese ich gerne Bücher im Original, sei es Hemmingway, Camus oder Cicero. Mein Traum ist aber schon seit langem auch irgendwann Plato und Homer lesen zu können (wobei mir klar ist, dass letztere eine archaische Form des Altgriechischen benutzt) und da Griechischlernen bei mir an der Schule leider nicht möglich war und ich jetzt wieder mehr Zeit habe, bin ich das Projekt einfach mal angegangen.
Fürs Studium o.ä. werde ich wohl kein Graecum benötigen, jedenfalls nicht direkt (ich möchte Politologie oder European Studies studieren), aber es wäre natürlich interessant das irgendwann mal zu machen, um einschätzen zu können, wie viel efolgreich man beim Lernen war.

Welche von den Grammatiken kannst du denn empfehlen? Ich habe mir wie gesagt erstmal nur die Langenscheidtkurzgrammatik geholt, weil ich für Latein mit dem Compendium auch bis zum großen Latinum durchgekommen bin, ohne irgendetwas zu vermissen, was ich in der Schule gebraucht hätte. Ich habe aber ein wenig das Gefühl, dass die Langenscheidtgrammatik schon ein wenig sehr mit Erklärungen geizt, weshalb ich eventuell doch noch über die Anschaffung eines umfangreicheren Werkes nachdenken sollte. Ist die Grammatik zu Hellas gut? Ich finde den Preis dafür etwas unverschämt, aber da ich bereits das Lehrbuch habe und mir das soweit gut gefällt, wäre das wohl am sinnvollsten, oder?
mercuriosity
Quaestor


Anmeldungsdatum: 14.05.2005
Beiträge: 68
Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: 21. Mai 2008 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

Die Hellas Grammatik finde ich für den Preis definitiv empfehlenswert, da sie nicht nur die Grundgrammatik beinhaltet, sondern auch darüber hinaus ein gesondertes Thema zur Textarbeit, welches Unterthemen wie Texttypik, Textstilistik und Textpragmatik behandelt, was wichtig zu wissen ist, wenn du Originaltexte liest. Um einen Originaltext verstehen zu können, muss man ja verschiedene Dinge wissen: Was für eine Art Text ist es (Texttypik)? Ein Sachtext? eine Trägodie? Dichtung? Vor welchem gesellschaftlichen/politischen Hintergrund ist der Text entstanden? Welche Ansicht vertritt der Autor und von welcher Ansicht will er den Leser folglich überzeugen? Welche Stilmittel wendet er an, um zu überzeugen? Im Zusammenhang damit wird auf die wichtigsten Stilmittel eingegangen.
Übrigens war meine erste Griechischgrammatik auch die von Langenscheidt, und ich muss gestehen, dass das damals ein Fehler war. Ich konnte mit dem Ding überhaupt nichts anfangen und hab es erst mal in die Ecke gepfeffert Big Laugh Dann hab ich mir das Grammateion besorgt, welches für den Anfang weitaus besser geeignet ist, weil es eine Grammatik ist, mit der du lernen sollst; die Langenscheidt Grammatik hingegen ist eher dafür gedacht, wenn du mit dem Lernen bereits fertig bist und schnell etwas nachschlagen willst.
Die Ars Graeca ist unheimlich ausführlich und enthält tausend Angaben zur Herkunft verschiedenster Besonderheiten des Griechischen, als ein Beispiel sei der Schwund des Digamma genannt. Ich glaube, die könnte man sogar getrost im Studium verwenden Augenzwinkern

LG

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greekster
Aedilis


Anmeldungsdatum: 20.07.2008
Beiträge: 110
Wohnort: mittlere Großstadt

BeitragVerfasst am: 20. Jul 2008 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe ein gesamtes (einführungs-) jahr in griechisch mit hellas unter anleitung eines älteren schülers nachgeholt.
das buch ist super...vorallem ist es nicht so chaotisch aufgebaut!
Goldenhind
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.03.2006
Beiträge: 1085
Wohnort: Bremen

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2009 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

Wie seinerzeit versprochen, möchte ich mal von meinen Erfahrungen als Autodidakt berichten:

Ich habe vor ziemlich genau einem Jahr begonnen, das Lehrbuch Hellas mit seinen 150 Lektionen und den Online-Kurs von Gottwein mit 100 Lektionen durchzuarbeiten. Dabei bin ich so verfahren, dass ich in beiden Werken immer etwa gleich weit war (2 Lektionen Hellas, 1 Gottwein, 1 Hellas, 1 Gottwein und dann wieder von vorne). Heute habe ich die letzte Lektion beendet.
Durch das Arbeiten mit zwei verschiedenen Kursen habe ich praktisch alle grammatikalischen Inhalte zwei mal durchgenommen, was beim Merken sehr hilfreich war. Außerdem habe ich mir die wichtigsten Tabellen und Erklärungen zur Grammatik herausgeschrieben und oft wiederholt.

Der große Vorteil vom Gottweinkurs ist gewesen, dass man dort Übersetzungen und Lösungen zu allen Texten und Aufgaben mitbekommt. Sehr gut fand ich auch die Aufgaben zur Übersetzung vom Deutschen ins Griechische. Kleine Mankos waren, dass die Lektionen in ihrem Stoffumfang teilweise stark variierten (z.B. haben manche Lektionen nur ca. 5 Lernvokabeln und andere über 40) und dass ich bei einigen Vokabeln das Gefühl hatte, dass sie nicht unbedingt zum Grundwortschatz zählen (z.B. κράνειος = aus Hartriegel, aus Kornelkirschholz). Insgesamt wr das Vokablur aber sehr umfangreich, sodass wohl die wichtigen Vokabeln auch fast alle dabei gewesen sein dürften.

An Hellas hat mir vor allem gefallen, dass die Themen äußerst abwechslungsreich waren und Sagen, Theaterstücke, historische Ereignisse, philosophische Fragestellungen und selbst wissenschaftliche Themen umfassten, kurz alles worin die Griechen die Grundlage unserer Kultur gelegt haben. Das Buch ist mit vielen Bildern (oftmals in Farbe) illustiert und es gitb auch viele deutsche Zusatztexte und Informationen. Die Aufgaben zu Grammatik und Wortschatz sind ebenfalls sehr abwechslungsreich und wiederholen immer wieder den Stoff aus früheren Lektionen. Auch das zugehörige Grammatikbuch ist sehr verständlich und übersichtlich gestaltet. Es umfasst zudem auch spezielle Themen, die im eigentlichen Lehrbuch nicht behandelt werden.
Alle 4 Lektionen gibt es einen Zusatztext, der die zuvor gelernten Phänomene aufgreift, aber keinen neuen Stoff umfasst.
Ich muss sagen Hellas ist wirklich so ziemlich das gelungenste Schulbuch, das ich je gesehen habe. Einziges Manko für mich als Autodidakten ist, dass man eben keine Lösungen zur Kontrolle bekommt. In den späteren Lektionen führte das z.T. dazu, dass ich einige Sätze auch nach eingehendem Nachdenken nicht übersetzen konnte.

Jetzt habe ich begonnen, eine bilinguale Ausgabe der äsopischen Fabeln zu lesen und muss sagen, dass ich damit schon recht gut zurechtkomme. In nicht allzuferner Zukunft werde ich wohl auch einmal versuchen, Platon zu lesen.

Alles in Allem war ich also sowohl mit dem Gottweinkurs als auch mit dem Hellaslehrbuch äußerst zufrieden und kann gerade auch die von mir gewählte Kombination der beiden Werke wärmstens empfehlen, weil sie gegenseitig ihre Schwächen perfekt ausgleichen.
elifantine
Servus


Anmeldungsdatum: 07.03.2011
Beiträge: 1
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: 07. März 2011 20:58    Titel: Kairos Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich studiere in der Uni Byzantinistik. Wir lernen mit dem Kantharos. Ich mag dieses Buch eigentlich nicht besonders. Ich lerne für mich selber auch mit dem Gottwein-onlinekurs und habe neuestens das KAIROS (2Bände) entdeckt. Das fnde ich sehr ansprechend. Ich habe es mir letzte Wochen aus unserer Bib ausgeliehen und werd mal schaun, was es denn so zu bieten hat.

LG Elifantine Wink
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