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Miri9999
BeitragVerfasst am: 14. Jun 2011 15:11    Titel:

Das Lateinische besitzt zwei sogenannte "nd" Formen:

1.) Gerundium: Das Verbalsubstantiv
2.) Gerundivum: Das Verbaladjektiv mit passivischer Bedeutung.

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Das Gerundium:
1.) Es kommt nur im Singular der o-Deklination vor. Also kann zum Beispiel die Form "laudandae" kein Gerundium sein, weil die Endungen der a-Konjugation folgt. Auch "laudandis" kann kein Gerundium sein, da es sich hierbei um einen Dativ oder Ablativ Plural handelt, die Formen des Gerundiums jedoch nur im Singular vorkommen.

2.) Gebildet wird das Gerundium indem an den Präsensstamm des Verbes -nd angefügt wird und die Endungen der o-Deklination im Singular.
--> Mit Ausnahme des Nominatives (und teilweise, wenn keine Präposition vorhanden ist, des Akkusatives), die einfach als Infinitiv stehen. [Weil der Infinitiv im Lateinischen ein Neutrum ist, ist die Form des Nominativs identisch mit der des Akkusativs.]

|....................Gerundium.....................................................................
| Nominativ...| lauda-re.......................| loben, das Loben........................|
| Genitiv.......| lauda-nd-i.....................| des Lobens, zu loben..................|
| Dativ..........| lauda-nd-o .(sehr selten)| dem Loben................................|
| Akkusativ....| lauda-re.......................| loben, das Loben........................|
|..................| ad lauda-nd-um.............| zum Loben, um zu loben.............|
| Ablativ........| lauda-nd-o....................| durch das Loben, indem man lobt|
|..................| in lauda-nd-o.................| beim Loben...............................|

Zum Nominativ: Der Infitiniv kann substantiviert werden, deswegen steht hier nicht die -nd-Form.
Zum Genitiv: Hierbei steht das Gerundium bei Substantiven als Attribut ( z.B. ars scribendi die Kunst zu schreiben) oder bei Adjektiven, die ihre Ergänzung im Genitiv haben(z.B. cupidus videndi begierig zu sehen). "causā" und "gratiā" als Postpositionen brauchen auch einen Genitiv und werden dann mit "um ... willen" übersetzt (z.B. loquendi causā um des Sprechens willen.)
Zum Dativ: Der Dativ wird so gut wie gar nicht verwendet.
Zum Akkusativ: Der Akkusativ des Gerundiums steht nur nach Präpositionen. Nur in ganz seltenen Ausnahmefällen steht der Akkusativ als Infinitiv.
Zum Ablativ: Im Ablativ kann das Gerundium mit oder ohne Präposition stehen. Besonders häufig sind die Präpositionen "in" und "de".

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Das Gerundivum

Mit dem Gerundivum drückt man aus, dass etwas getan werden muss und bei einer Verneinung, dass etwas nicht getan werden darf.
z.B. ama-nd-us = ein zu liebender // einer, der geliebt werden muss

1.) Das Gerundivum wird gebildet indem an den Präsensstamm des Verbes -nd drangehängt wird und ans Ende die Konjugation nach der a- und o-Deklination. "amanda", "amandis", "amandos" usw. können also alle Gerundivum sein. Das Gerundivum kann also im Singular und im Plural stehen, im femininum, maskulinum und neutrum.

2.) Das Gerundivum kann attributiv verwendet werden. Das attributive Gerundivum wird jedoch hauptsächlich von transitiven Verben gebildet, also Verben, die ein Akkustaivobjekt bei sich stehen haben können. (z.b. puella amanda = ein liebenswertes Mädchen. amanda bezieht sich also als Attribut auf das Nomen puella)

a.)WICHTIG: Im Genitiv und Ablativ kann das Gerundivum auch als Gerundium übersetzt werden!
z.B. spes puellae amandae --> wörtlich übersetzt: Die Hoffnung des zu liebenden Mädchens. Dies klingt etwas seltsam, deswegen könnte man trotz des Gerundivums auch ein Gerundium übersetzen: die Hoffnung, ein Mädchen zu lieben. Derselbe Satz könnte aber auch durch ein Gerundium ausgedrückt werden: spes puellam amandi = Die Hoffnung, ein Mädchen zu lieben. Hier übersetzen wir ganz normal den Genitiv des Gerundiums, wie wir es bereits gelernt haben.

b.) Das Gerundivum kann auch bei präpositionalen Ausdrücken stehen, insbesondere bei "in", "de" und "ad". (z.B. In libro legendo addormivit. = Beim Lesen des Buches schlief sie ein.)

3.) Das Gerundivum kann auch prädikativ verwendet werden. Es kommt sehr oft vor, dass das Gerundivum mit einer Form von "esse" das Prädikat bildet. (z.B. Liber tibi legendus non est. --> Das Buch darf von dir nicht gelesen werden / Du darfst das Buch nicht lesen). "esse" steht hierbei für müssen bzw. "non esse" für "nicht dürfen". Die Person, die etwas tun muss, steht hierbei im "Dativ". Dies nennt man den sogenannten Dativ Auctoris. Das Gerundivum wird hierbei also als normalle Verbform übersetzt.

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Fazit:

1.) Gerundium und Gerundivum sehen ähnlich aus, stimmen aber nicht in all ihren Formen überein (Gerundium: Singular der o-Dekl. // Gerundivum: Singular und Plural der a-und o-Deklination) Manche Formen können sowohl Gerundium als auch Gerundivum sein.

2.) Es ist wichtig zu wissen, wie sowohl ein Gerundivum, als auch ein Gerundium übersetzt wird. Oft hat man eine freiere Wahl, wie man das Gerundium oder Gerundivum übersetzt.
Goldenhind
BeitragVerfasst am: 01. Jun 2011 22:31    Titel:

Hallo Plinius,
schau mal hier:
http://www.lateinboard.de/topic,299,-gerundium-und-gerundivium.html
MfG Goldenhind
Plinius
BeitragVerfasst am: 01. Jun 2011 19:16    Titel: Gerrundivum und Gerundium

Meine Frage:
Hallo, kann jemand so feundlich sein und mir den Unterschied und Verwendund des Gerundivum (-V) und Gerundium erklähren???


Meine Ideen:
Ich bräuchte nur eine kurze Erklährung

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