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Marts
BeitragVerfasst am: 10. Jun 2010 23:06    Titel: Thomas von Aquin -- Hilfe bei Übersetzung

Meine Frage:
Ich brauch eine möglichst supergenaue Übersetzung für die folgenden Sätze. Ich habe natürlich einen etwas freien Überstzungsvorschlag, wobei sich mir auch der Sinn erschliesst. Ich bedanke mich schon mal ganz lieb im Voraus. Viele Grüsse -- Marts

Die Sätze stammen aus dem Quodlibet VII (Zeile 1717 - 196) des Aquinaten Thomas:
Quia ergo labore manuum aliquis potest subvenire et proprio defectui et alieno, cum non possit unus homo in omnibus sibi sufficere, sed indigeat alieno auxilio, patet quod praeceptum de labore manuum quodam modo sub utroque genere predictorum praeceptorum continetur: in quantum enim labore manuum unius subvenitur necessitatibus aliorum, sic pertinet ad secundum genus naturalium preceptorum, in quantum autem per hoc aliquis suis necessitatibus subvenit, pertinet ad primum genus, sicut et praeceptum de comedendo. Praceptum autem quod ordinazur ad tollendum defectum corporalem non obligat nisi defectu existente; unde, si esset aliquis qui posset vivere sine cibo, non obligaretur pracepto de comedendo.
Sic ergo praeceptum de labore manuum non obligat aliquem singulariter secundum quod ordinatur ad tollendum defectum communem aliquo modo, neque secundum quod ordinatur ad tollendum defectum proprium, nis defectu existente, et ideo ille qui habet alias unde licite vivere possit, non tenetur manibus operari qui autem non habet alias unde vivat vel nisi aliquo illicito negotio victum acquirat, tenetur manibus laborare.

Meine Ideen:
Ich kam mitunter nicht umhin, etwas freier zu übersetzen, wobei eine detaillierte Übersetzung gebraucht wird. Mein Übersetzungsvorschlag ist folgender:

Weil folglich irgendjemand durch die körperliche Arbeit sowohl den eigenen als auch den fremden Mangel ausgleichen kann, da kein Mensch sich in allem genügt, sondern fremde Hilfe nötig hat, ergibt sich, dass das Gebot zur körperlichen Arbeit auf gewisse Weise in jeder der beiden vorher besprochenen Gattungen von Anweisungen enthalten ist. Insoweit nämlich, dass einer bezüglich seiner Nöte von einem anderen unterstützt wird, bezieht sie (die Anweisung) sich auf die zweite Gattung der Naturgesetze, insoweit aber, dass dieser (dem geholfen wird), eines anderen Nöte unterstützt, bezieht sie (die Anweisung) sich auf die erste Art (...der Naturgesetze), ebenso wie das Gebot über die Nahrung. (Anm: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.) Gebote aber, welche auf das Beseitigen körperlichen Mangels abzielen, sind nicht bindend, außer, es sei, dass der Mangel offensichtlich wird, woraus sich ergibt, wenn es jemanden geben würde, der ohne Nahrung leben könnte, so ist er dem Gebot der Nahrung nicht verpflichtet.
Wenn folglich das Gebot der körperlichen Arbeit für einen Einzelnen nicht bindend ist gemäss des Beseitigens des gemeinsamen Mangels gleichwelcher Art und auch (Anm. ...nicht bindend ist) gemäss des Beseitigens des eigenen Mangels, es sei denn , der Mangel wird offensichtlich, kann jener, welcher die anderen hinter sich weiß, deswegen ein erlaubtes Leben führen, ohne mit den Händen zu schaffen, derjenige aber, der die anderen nicht hinter sich weiß, kann kein erlaubtes Leben führen, wenn er nicht mittels einer Tätigkeit Nahrung erwirbt und fortfährt mit den Händen zu arbeiten.

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