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Lateinischer Witz
 
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Joda
Gast





BeitragVerfasst am: 15. Apr 2004 16:12    Titel: Lateinischer Witz Antworten mit Zitat

Hallo,

wer weiß was Feuerwehrmann auf lateinisch heißt?
grübelnd

IGNIS QUIS VIR
Augenzwinkern
juergen
Aedilis


Anmeldungsdatum: 04.04.2004
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BeitragVerfasst am: 15. Apr 2004 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Unus ignis quis vir multum ab audere et exclamavit: "Studium fuga, meum prohibere!"

Ein Feuerwehrmann fiel vom Wagen und rief: "Ei, verflucht, mein Hintern!"

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stabilitas contra mundum
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Thomas
Administrator


Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 228

BeitragVerfasst am: 16. Apr 2004 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

LOL Hammer

Habt ihr noch mehr davon?

Gruß,
Thomas
juergen
Aedilis


Anmeldungsdatum: 04.04.2004
Beiträge: 102
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BeitragVerfasst am: 16. Apr 2004 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Situs vilate inis et abernit
Sieht aus wie Latein ist es aber nicht smile

Res tua themata rei, si meis
Auf Bayerisch: Res dua d´hemata rei, sime is


Vana laus amoris pax trux ungaris
Liest man mit einem österreichischen Akzent; etwa so:
Wan a laus am or is packs drucks un gar is.

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stabilitas contra mundum
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Thomas
Administrator


Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 228

BeitragVerfasst am: 17. Apr 2004 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wo kriegt man sowas her? Freude

Gruß,
Thomas
Joda
Gast





BeitragVerfasst am: 18. Apr 2004 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Caesar ora calssis romana

Caesar küsste eine flotte Römerin!


Datis apis potanda bigone

Dat is a pispot and a big one
juergen
Aedilis


Anmeldungsdatum: 04.04.2004
Beiträge: 102
Wohnort: Paderborn

BeitragVerfasst am: 18. Apr 2004 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

Joda hat Folgendes geschrieben:
Datis apis potanda bigone

Dat is a pispot and a big one

Und in der "deutschen Variante":

datis nepis potus colonia.

(Dat is ne pispot us colonia).

-----------

Korrekt müßte es in Latein freilich heißen:
ista est matula coloniensis


Jetzt stellt sich die Frage, warum der Privatdedektiv bei "Ein Fall für Zwei" den Namen "Matula" trägt grübelnd geschockt

_________________
stabilitas contra mundum
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Aryan
Gast





BeitragVerfasst am: 03. Mai 2004 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Brüller, den unser Lateinlehrer mal gebracht hat:

was heißt "flottis romana"?
streber (ich): römische flotte
lehrer: falsch, flotte römerin!

8) kam gut, weil man es von dem nicht erwartet hat
Thomas
Administrator


Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 228

BeitragVerfasst am: 03. Mai 2004 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hihi,

das war auch einer der Witze unseres Lateinlehrers (mittlerweile pensioniert) - hätte man echt nicht erwartet Augenzwinkern

Gruß,
Thomas
Lateinjunkie
Gast





BeitragVerfasst am: 03. Mai 2004 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hier hab ich auch noch was:

Situs vi late in ista per canes

Sit us vi Latein ist aper canes

Mit ein bisschen kölnischem Wissen sollte man das verstehen....

smile
Card
Gast





BeitragVerfasst am: 18. Mai 2004 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Oves acres ;D

Scharfe Schaafe Big Laugh
MacHarms
Quaestor


Anmeldungsdatum: 26.10.2004
Beiträge: 48
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2004 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

sol communitas = So ´ne Gemeinheit!
MacHarms
Quaestor


Anmeldungsdatum: 26.10.2004
Beiträge: 48
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: 28. Okt 2004 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

quartus schrotus = der Vierschrötige

Den Spitznamen "Quartus Schrotus" hatte ich vor Jahren einem Kollegen verschafft; davon ist letztlich nur "Schrotus" hängengeblieben.
MacHarms
Quaestor


Anmeldungsdatum: 26.10.2004
Beiträge: 48
Wohnort: Hamburg

BeitragVerfasst am: 30. Okt 2004 17:33    Titel: Horaz Antworten mit Zitat

Gerade habe ich meine Reclam-Ausgabe von Horaz´ Satiren
aufgeschlagen, und schon fällt mir eine (zugegebenermaßen
recht alberne) Scherzfrage aus meiner Schulzeit ein:

Wem hat Horaz das zweite Buch seiner Satiren gewidmet?

Antwort:
Seinem Vater; denn es steht darüber "Liber Alter".
morgenmuffel
Quaestor


Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 47
Wohnort: Ebersbach

BeitragVerfasst am: 18. Feb 2005 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Weshalb bewundern wir die alten Römer????

Weil sie fliessend Latein sprachen
Ha ha ha ha ha

_________________
© Beta Cooperation, 2006
morgenmuffel
Quaestor


Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 47
Wohnort: Ebersbach

BeitragVerfasst am: 13. März 2005 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Res tua themata rei, si meis
Auf Bayerisch: Res dua d´hemata rei, sime is

Ich kann kein Bayrisch, geschweige denn soviel latein, dass ich das Übersetzen könnte.
was heisst denn das denn???
:trink:

_________________
© Beta Cooperation, 2006
Coasty
Gast





BeitragVerfasst am: 06. Mai 2005 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

morgenmuffel hat Folgendes geschrieben:
Res tua themata rei, si meis
Auf Bayerisch: Res dua d´hemata rei, sime is

Ich kann kein Bayrisch, geschweige denn soviel latein, dass ich das Übersetzen könnte.
was heisst denn das denn???
:trink:


Res (von Resi, Therese), tue die Hemden herein (-holen), es ist (schon) sieben (Uhr)
Philosophaster
Libertus


Anmeldungsdatum: 28.08.2005
Beiträge: 12
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2005 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

mannoman... gegen bayrisch ist Kant-Deutsch ja ein Kinderspiel! grübelnd
_________________
Cogito, ergo sum. Und ist das eine nur wahr, ist es das andere gewiss.
Wuschel
Gast





BeitragVerfasst am: 01. Okt 2005 20:18    Titel: Noch mehr Küchenlatein Antworten mit Zitat

Mir fällt noch ein:

Caesar cum vidisset portum plenum esset iuxta navigavit.

Als Cäsar sah, dass der Hafen voll war, schiffte er daneben

(bayerisch: Hafen = Topf, schiffen = pinkeln)
Niklas
Servus


Anmeldungsdatum: 19.11.2005
Beiträge: 2
Wohnort: Nikelskirchen

BeitragVerfasst am: 19. Nov 2005 18:13    Titel: Antworten mit Zitat

ab erja!!!!!
=aber ja !!! *lol* LOL Hammer
de nkstd uet wanit
=denkste etwa nit
Sagt ihr noch mehr MfG Niklas
mamamia
Gast





BeitragVerfasst am: 28. Feb 2010 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

res magnam quam Caesar ad Galliam navigavit

es war ein großes Ding mit dem Caesar nach Gallien schiffte No Spam here
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 27. Jan 2011 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

Dicurrendum secrum filas orum

Die Kuh rennt ums Eck (bayer. Eek) rum, fiel aufs (bayer. aafs) Ohr um
Lowe
Moderator


Anmeldungsdatum: 16.03.2006
Beiträge: 429
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2011 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Di curante bis si filum indis ante bene

und weitere hier;
http://www.volksliederarchiv.de/kinderreimethema-28.html

Lowe
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 27. Jan 2011 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Cogito, ergo sum
Ein Druckfehler! Das erste Wort ohne "g"

Pfui!

Errare humanum est.
Auch abgekürzt - EHE - gebräuchlich.

Lex mihi ars!
Nicht die lateinische Übersetzung des schwäbischen Grußes.

"Cogito, ergo sum" ist übrigens ein Zirkelschluss: Ich denke, daher bin ich; ich bin, daher denke ich. Das Denken, das das Sein beweisen soll, setzt dieses bereits voraus. Descartes hat diesen Ausspruch allerdings anders gemeint, nämlich im Sinne des philosophischen Idealismus: Alles sei nur geistiges Konstrukt.

Auch bei dem von Cicero dem Sokrates zugeschriebenen "Scio me nescire (Οἶδα, μὴ εἰδέναι)“ handelt es sich um eine Paradoxie. Denn: Wenn ich weiß, dass ich nichts weiß, weiß ich ja doch etwas, nämlich, dass ich nichts weiß.Wenn ich aber nichts weiß, dann weiß ich auch nicht, dass ich nichts weiß und kann nicht behaupten, dass ich weiß, dass ich nichts weiß. Ich weiß also nicht, ob ich etwas weiß. Wenn ich das aber nicht weiß, dann weiß ich doch, dass ich es nicht weiß usw.

Metródoros von Chios verbesserte Sokrates daher:
„Nego scire nos sciamusne aliquid an nihil sciamus, ne id ipsum quidem nescire aut scire nos, nec omnino sitne aliquid an nihil sit.
Ich behaupte, dass wir nicht wissen, ob wir etwas wissen oder ob wir nichts wissen, und dass wir nicht einmal diese Behauptung nicht wissen oder wissen, noch ob überhaupt etwas existiert oder ob nichts existiert.“ ( Cicero, Lucullus 73 )

Siehe auch Arkesílaos:
„..Arcesilas negabat esse quicquam quod sciri posset, ne illud quidem ipsum quod Socrates sibi reliquisset, ut nihil scire se scieret.
… behauptete Arkesilaos, dass es nichts gebe, das erkannt werden könne, nicht einmal das, was Sokrates sich für seine Person übriggelassen habe, nämlich, dass er wisse, dass er nichts wisse.“ ( Cicero, Academici libri 1.45 )
Goldenhind
Administrator


Anmeldungsdatum: 28.03.2006
Beiträge: 1085
Wohnort: Bremen

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2011 21:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso wird der Ausspruch des Sokrates eigentlich immer mit: "Ich weiß, dass ich nichts weiß" übersetzt? Wäre die wörtliche Übersetzung nicht: "Ich weiß, dass ich nicht weiß" (im Sinne von: "Ich bin mir der Begrenztheit menschlichen Wissens bewusst"), was dann auch kein Paradox darstellen würde?
ayumiko
Quaestor


Anmeldungsdatum: 30.06.2010
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2011 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wäre die wörtliche Übersetzung nicht: "Ich weiß, dass ich nicht weiß" (im Sinne von: "Ich bin mir der Begrenztheit menschlichen Wissens bewusst"), was dann auch kein Paradox darstellen würde?


Genau so ist es.

Die eigentliche Aussage des Sokrates ist bei Platon als "οἶδα οὐκ εἰδώς" und nicht als "Οἶδα, μὴ εἰδέναι" belegt. Dennoch steht in beiden Fällen eine simple Negation. Im ersten Falle die Negation des Partizips und im zweiten des Infinitivs.

Dennoch möchte Sokrates ja nicht ausdrücken, dass er NICHTS weiß, sondern, dass er sich der Tatsache bewusst ist, dass es das ultimative Wissen/Begreifen bei den Menschen schlicht nicht gibt. Sein Anliegen ist es den Menschen immer wieder vor Augen zu halten, dass sie zwar DENKEN zu wissen, in Wahrheit aber nur sehr geringe und oberflächliche Kenntnisse haben und man sie sehr schnell an den Rande ihrer Argumentationsmöglichkeiten bringen kann.

Das ganze geht zurück auf eine Weissagung des Orakels von Delphi, das eins sagte, dass Sokrates der Weiseste Mensch sei.

Nun versucht er sich zu erklären, warum das Orakel dies wohl gesagt hat, obwohol er sich sicher ist, dass er ganz und gar nicht weise ist. Letzlich kommt er zu dem Schluß, dass er genau so wenig, wie alle anderen Menschen weise ist, ihnen aber in einem Punkt vorraus ist: während alle anderen genau wie er nicht weise sind, denken sie sie seien es, er hingegen ist sich der Tatsache bewusst, dass er nicht weise ist und ist somit den anderen bezüglich der Weisheit, einen Schritt voraus. Ergo: er ist von allen Nicht-Weisen der Weiseste.


Die ganze Argumentation des "ich weiß, dass ich nichts weiß"-Paradoxons beruht auf einem simplen Übersetzungsfehler und kann getrost ad acta gelegt werden.

Ich empfehle jedem die Lektüre, wenn möglich natürlich im Original: Platon: Die Apologie des Sokrates. - im übrigen auch als sehr gutes deutsches Hörbuch, gelesen von Martin Reinke, zu erhalten. In meinen Augen eins der interessantesten, amüsantesten und bewegendsten Werke der Weltgeschichte.
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 28. Jan 2011 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

I
Ihr habt natürlich recht, dass die korrekte Übersetzung des Schulzitates ( dazu unten II ) lautet: Ich weiß (bin mir bewusst), dass ich nicht weiß.
Das Paradoxon bleibt aber bei wörtlichem Verständnis.Wenn ich nicht weiß, dann kann ich auch nicht wissen, dass ich nicht weiß. Und wenn ich weiß, dass ich nicht weiß, dann weiß ich eben doch nicht nicht.
Sokrates wollte ausdrücken, dass die einzige Gewissheit darin bestehe, dass man sonst keine Gewissheit habe. Das setzt allerdings voraus, dass es etwas außerhalb des Bewusstseins gibt, das uns nur nicht bewusst ist.Das ist die „Idee“ Platons und das berühmt- berüchtigte „Ding an sich“ Kants.
Das ist aber zu kurz gedacht, denn auch, dass es etwas außerhalb des Bewusstseins gebe, sagt uns ja nur das Bewusstsein. Auch die Unterscheidung zwischen „innerhalb“ und „außerhalb“ ist ein Konstrukt des Bewusstseins. Auch die Vorstellung eines Konstrukte und eines Bewusstseins vermittelt uns nur das Bewusstsein. Auch die Vorstellung des Vermittelns usw.... Man gerät also in einen Denkzettel aufgrund der Selbstbezüglichkeit unseres Denkens, das nicht über sich hinaus denken kann, wie ja auch Gödel speziell für die Mathematik herausgefunden hat : Kein System kann sich aus sich heraus verifizieren, da die hierzu erforderliche Metaebene fehlt.

Gerade deshalb gehen ja Metrodoros und Arkesilaos mit den von mir angeführten Zitaten über Sokrates (Platon) hinaus.Auch Berkeley, Hegel und Fichte gingen sogar so weit, auch das eigene Sein zu verneinen (besser wäre wohl, darüber keine Aussagen machen zu können).

Die Lösung des Denkzirkels, der auf der zweiwertigen aristotelischen Logik beruht, dass etwas nur sein oder nicht sein könne (tertium non datur), hat die Quantenphysik mit ihrer mehrwertigen (komplementären) Logik gebracht, wonach sich Gegensätze ergänzen, insbesondere Sein und Nichtsein lediglich Erscheinungsformen (Grundsatz der Beobachtungsabhängigkeit) von etwas sind, was von unserem Bewusstsein nicht erfassbar ist ( zum Beispiel die Superposition unbeobachteter Elementarteilchen und die von Raum und Zeit unabhängige Fernwirkung verschränkter Teilchen).

Sokrates würde hierzu sagen, dahinter stecke halt etwas, was wir lediglich nicht erkennen können (die platonischen Ideen).Die vorsokratischen Skeptiker und die erwähnten Philosophen des strengen Idealismus dagegen hatten die erkenntnistheoretischen Konsequenzen aus den Experimenten der Quantenphysik bereits vorweggenommen, nämlich dass uns absolute Erkenntnisgrenzen gesetzt sind, weil unser Bewusstsein strukturdeterminiert ist (so auch die Ergebnisse der Kognitionswissenschaften), also auch über die Unerkennbarkeit keine bewusstseinsunabhängigen Aussagen getroffen werden können.

II
Im übrigen sagt Sokrates in der „Apologie“ bei Platon weder „Οἶδα, μὴ εἰδέναι“ noch „οἶδα οὐκ εἰδώς“, sondern . „ἀλλ΄οὗτος μὲν οἴεταί τι εἰδέναι οὐκ εἰδώς, ἐγὼ δὲ, ὥσπερ οὐν οὐκ οἶδα, οὐδὲ οἴομαι – er aber bildet sich ein, etwas zu wissen, obwohl er nichts weiß, während ich, der ich nichts weiß, mir auch nichts zu wissen einbilde“ ( Ap. 21d ). Erst Cicero hat zur Verwirrung geführt.
In „Lucullus“(74) schreibt er : „....dubitari non possit quin Socrati nihil sit visum sciri posse: excepit unum tantum, scire se nihil se scire, nihil amplius – nicht bezweifelt werden kann, dass Sokrates glaubte, man könne nichts wissen; davon nahm er nur das eine aus, er wisse, dass er nichts wisse, nichts mehr.“.Und in „Academici libri“(1.45) zitiert er Arkesilaos : „..Arcesilas negabat esse quicquam quod sciri posset, ne illud quidem ipsum quod Socrates sibi reliquisset, ut nihil scire se scieret. - behauptete Arkesilaos, dass es nichts gebe, das erkannt werden könne, nicht einmal das, was Sokrates sich für seine Person übriggelassen habe, nämlich, dass er wisse, dass er nichts wisse.“
Auch das lateinische Schulzitat „Scio me nescire“ ist daher falsch (Es müßte lauten: Scio nihil scire)!

Nebenbei bemerkt trifft dies auch auf das berühmte „Non scholae, sed vitae discimus“ zu.Denn bei Seneca, Briefe an Luclius (106,12) lautet der Ausspruch gerade umgekehrt!
ayumiko
Quaestor


Anmeldungsdatum: 30.06.2010
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 28. Jan 2011 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Dem kann ich nicht zustimmen, da der Begriff "wissen" im deutschen viel zu eng gefasst ist und keinesfalls die ganzen Facetten des griechischen εἰδέναι darstellt. Das "Paradoxon" ist meines Erachtens neumodischer möchtegern Schnickschnack, der mit der eigentlichen Aussage und Philosophie des Sokrates nichts zu tun hat.
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 29. Jan 2011 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

ayumiko hat Folgendes geschrieben:
Das "Paradoxon" ...... mit der eigentlichen Aussage und Philosophie des Sokrates nichts zu tun hat.

Das bestreitet doch niemand! Wie ausgeführt, ergibt sich das Paradoxon rein wortlogisch. Was Sokrates mit dem ihm zugeschriebenen Ausspruch zum Ausdruck bringen wollte, habe ich ja ebenfalls ausgeführt.

Dem Ausspruch kommt im Hinblick auf die erkenntnistheoretischen Konsequenzen der experimentellen Befunde der Qantenphysik höchst aktuelle Bedeutung zu. Ergänzend zu meinen diesbezüglichen Hinweisen möchte ich vor allem auch noch auf Gorgias und Pyrrhon verweisen sowie darauf, dass die Quantenphysiker der ersten Generationen wie vor allem Werner Heisenberg, Niels Bohr und Friedrich von Weizsäcker immer wieder die Parallelen zwischen der antiken Philosophie und den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaften hervorgeschoben haben.
Wir könnten nicht vor dem Computer sitzen,wenn nicht Heisenberg aufgrund des Studiums der antiken Philosophen auf seine Unschärferelation gekommen wäre. Er hat dies ausführlich in seinem autobiografischen Werk "Der Teil und das Ganze" geschildert und in seiner "Physik und Philosophie" näher belegt. Weizsäcker hat vor allem in seinem Werk "Ein Blick auf Platon" die Parallelen zwischen dem Höhlengleichnis und den Erkenntnissen der modernen Physik aufgezeigt.

Leider wird dies, wie ich an anderer Stelle bereits beklagt habe, im Griechischunterricht - zumindest außerhalb Bayerns - viel zu wenig thematisiert .
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 29. Jan 2011 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

ayumiko hat Folgendes geschrieben:
neumodischer möchtegern Schnickschnack

Willst du so Metrodoros und Akesilaos sowie Cicero, der Esteren eine Vertiefung und logische Komplettierung des Ausspruchs des Sokrates bescheinigt hat (siehe die oben angeführten Zitate), betiteln?
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 29. Jan 2011 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

ayumiko hat Folgendes geschrieben:
der Begriff "wissen" im deutschen viel zu eng gefasst ist und keinesfalls die ganzen Facetten des griechischen εἰδέναι darstellt


Das ist richtig. Der indogermanische Wortstamm ist "vid", der in "Wissen" ( Dentallaute sind austauschbar), "Videre" und ιδ ( s. a. Aoriststamm von ὁράω) erscheint. Ich habe daher nicht von Wissen gesprochen, sondern von Bewusstsein als dem Inbegriff aller Wahrnehmung im weitesten Sinne, nämlich der sinnlichen Wahrnehmung, des Denkens, des Fühlens und des Wertens.
ayumiko
Quaestor


Anmeldungsdatum: 30.06.2010
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2011 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du literaturwissenschaftliche bzw. philosophische Grundsatzdebatten führen willst, eröffne doch dafür einen eigenen Thread. Vielleicht findet sich jemand, der Zeit und Lust hat, dies mit dir durchzugehen.

Mit "lateinischer Witz" haben die Ausführungen allerdings rein gar nix mehr zu tun.
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 29. Jan 2011 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

ayumiko hat Folgendes geschrieben:
Wenn du literaturwissenschaftliche bzw. philosophische Grundsatzdebatten führen willst, eröffne doch dafür einen eigenen Thread.

Mit "lateinischer Witz" haben die Ausführungen allerdings rein gar nix mehr zu tun.


Du hast recht; ich will das ja auch nicht weiter ausweiten, sondern glaubte nur auf entsprechende Missverständnisse antworten zu müssen.

Da es sich hier intentional um ein rein sprachliches Forum handelt, wäre wohl auch die Eröffnung eines eigenen Threads für die von mir angeschnittenen Fragen "Themaverfehlung". Aber eine gewisse Rechtfertigung philosophischer Exkurse lässt sich wohl daraus herleiten. dass der Griechischunterricht heute bei weitem kein rein sprachlicher mehr ist, sondern ein philosophischer (zumindest hier in Bayern).
solveig
Servus


Anmeldungsdatum: 11.05.2011
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 13. Mai 2011 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

damit wäre aber die frage noch nicht beantwortet, wo man sowas herbekommt - wäre nämlich wirklich interessiert exclaim
Knut Hacker
Gast





BeitragVerfasst am: 13. Mai 2011 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo solveig!

solveig hat Folgendes geschrieben:
damit wäre aber die frage noch nicht beantwortet, wo man sowas herbekommt - wäre nämlich wirklich interessiert :exclaim:


Was meinst du mit "sowas" ? Ich möchte dir deine Frage gerne beantworten, soweit es mir möglich ist.

Liebe Grüße

Knut
Papst
Servus


Anmeldungsdatum: 01.08.2011
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 01. Aug 2011 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte gib hier Deine Frage ein. Welche Lösungsansätze sind Dir selbst dazu eingefallen? Was hast Du schon probiert? Bedenke, dass wir hier Hilfe zur Selbsthilfe leisten und keine Komplettlösungen liefern werden. Viel Erfolg! Rock hahaha, so lernt man gerne latain... Danke...

Papst
Glabello
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Mai 2012 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Vena laus amoris pax drux bis totis
Wenn a´ Laus am Ohr is´ pack´s, druck´s, bis tot is´.
Big Laugh Big Laugh
Prikto
Servus


Anmeldungsdatum: 07.10.2012
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 12. Okt 2012 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Warum sprechen Ärzte im Operationssaal immer lateinisch?
Damit sich der Patient schon mal an eine tote Sprache gewöhnen kann!

Lehrer
ristoo
Servus


Anmeldungsdatum: 12.08.2020
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 15. Aug 2020 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

Habe nie gedacht das Latinische Witze so lustig sind
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