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Goldenhind
BeitragVerfasst am: 06. Jun 2012 22:23    Titel:

Hallo Clemens,
wenn Wörter, die aufeinander bezogen sind und normalerweise unmittelbar aufeinander folgen würden, wie in diesem Fall getrennt stehen, spricht man von einem Hyperbaton (Plural: "Hyperbata"). Das kommt in diesem Text an mehreren stellen vor (z.B. auch "ipse ... regnator" und "rerumque ... tuarum" etc.). Oft wird das in epischen Texten einfach gemacht, um das Versmaß einhalten zu können, aber dadurch können auch bestimmte Worte besonders betont werden (etwa das "regnator").
Die Frage imTtext ist sicherlich eine rhetorische Frage (das ist ein sehr häufiges Stilmittel in lateinischen Texten, wenn du ein Fragezeichen siehst, solltest du dir immer überlegen, ob eine rhetorische Frage vorliegt).

Der Gebrauch einer Interjektion wie "heu" hat natürlich auch eine stilistische Funktion
ClemensH
BeitragVerfasst am: 06. Jun 2012 22:00    Titel:

Danke schonmal für die Antwort.
Meine Übersetzung wäre:
Sofort fährt er ihn an: "Legst du nun das Fundament für das hohe Karthago und errichtest der Gattin sklavisch ergeben die schöne Stadt? Ach, Vergiss die Herrschaft und deine Sachen (gemeint ist der Aufbau von Karthago).
Der Herrscher der Götter selbst schickt mich zu dir vom berühmten Olymp, dieser lenkt mit göttlichem Wink Himmel und Erde, er selbst befiehlt diese Anweisung durch die schnellen Lüfte zu tragen.

So haben wir das in der Schule übersetzt.
Bin mir nicht sicher, ob das ein Stilmittel ist: "pulchramque uxorius urbem", also, dass uxurios (gemeint ist hier ja Dido, Herrscherin von Karthago), in der Mitte der Stadt (Karthago) steht (weil pulchramque sich ja in KNG-Kongruenz auf urbem beszieht), also quasi die Herrscherin ist?
Falls das ein Stilmittel ist, weißt du wie es heißt?

Ich danke dir schonmal im voraus smile

MfG Clemens
Goldenhind
BeitragVerfasst am: 06. Jun 2012 21:24    Titel:

Hallo Clemens,
da man viele Stilmittel erst beim oder nach dem Übersetzen erkennt, wäre es hilfreich, wenn du uns auch deinen Übersetzungsvorschlag für diese Verse mitteilst.
Aber einen Hinweis gebe ich dir gerne schon einmal:
Die beiden "ipse" sind eine Anapher
MfG Goldenhind
ClemensH
BeitragVerfasst am: 06. Jun 2012 18:16    Titel: Stilmittel in diesen Versen Vergils

Meine Frage:
Hallo,

habe die Aufgabe bekommen in Vergil, Aeneis IV, 265 - 270 nach Stilmitteln zu suchen.
265 Continuo invadit: "Tu nunc Karthaginis altae
266 fundamenta locas, pulchramque uxorius urbem
267 exstruis? heu, regni rerumque oblite tuarum!
268 Ipse deum tibi me claro demittit Olympo
269 regnator, caelum ac terras qui numine torquet;
270 ipse haec ferre iubet celeris mandata per auras:

Kann mir jemand helfen und mir vielleicht noch weitere Stilmittel nennen, die Vergil in diesem Abschnitt benutzt hat?

Nette Grüße

Meine Ideen:
Leider finde ich nur eine Alliteration in Vers 266. "uxorius urbem", Wirkung meiner Meinung: Hiermit verdeutlicht Vergil, dass es sich um Didos (uxurius) Stadt handelt, auch wenn hier keine KNG-Kongruenz besteht. Dafür benutztz er eine Alliteration.

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