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TonjaSchneider
BeitragVerfasst am: 18. Jan 2011 18:37    Titel:

Okay, ich bin gespannt smile
Knut Hacker
BeitragVerfasst am: 18. Jan 2011 18:23    Titel:

TonjaSchneider hat Folgendes geschrieben:
Was ist denn da verschieden?


Da die Antwort etwas länger ausfallen wird und wohl Anreiz für eine eigene Diskussion bildet, beantworte ich deine Frage in Kürze in einem neuen Thread.
TonjaSchneider
BeitragVerfasst am: 18. Jan 2011 14:33    Titel:

Knut Hacker hat Folgendes geschrieben:
Mir fällt da auch noch die von der unsrigen völlig verschiedene Farbwahrnehmung der alten Griechen ein. Aber das wäre einen eigenen Thread wert.


Was ist denn da verschieden?
Knut Hacker
BeitragVerfasst am: 17. Jan 2011 18:30    Titel:

Vielen Dank für den Link.

Interessant ist ja, dass das Jahrtausende alte Grundproblem der Philosophie (vergleiche bereits die köstliche Logelei des Gorgias von Leontinoi ) sowie der Mathematik (gleiches arabisches Zeichen der Selbstbezüglichkeit für Null und Unendlich) und seit einem Jahrhundert auch der Quantenphysik, nämlich die Identität von Sein und Nichtsein, sich als solches nur stellte und stellt, weil unsere Begriffsbildung sprachliche Eigengesetzlichkeiten entwickelt, die zu Widersinnigkeiten führen, so eben auch die Substantivierung des Prädikates „sein“.

Zurück zur neugriechischen Gleichsetzung von Unbestimmtheit und Negation: In den Lehrbüchern heißt es dazu lediglich unvollständigerweise und völlig unerläutert, dass die verneinende Bedeutung „in Antworten auf Fragesätze“oder „wenn das lndefinitpronomen alleinsteht“ Platz greift. Wie aber heißt dann die nicht verneinende, sondern unbestimmte Antwort?

Rätselhaft ist in diesem Zusammenhang auch die besondere Gestik der Griechen, die schon bei Homer überliefert ist. Beim Verneinen wird der Kopf nach oben gehoben: das sogenannte „Aufnicken - ἀνανεύειν” bei Homer, das von den Touristen als Kopfnicken und damit Bejahung missverstanden wird. Beim Bejahen wird der Kopf nach rechts zur Seite gedreht, was von den Touristen als Kopfschütteln und damit Verneinen missdeutet wird.
Das Aufnicken könnte als Ausdruck der Erhabenheit der Negation über die Affirmation (Hegel) und das Zurseitewenden des Kopfes als Abwendung von der Negation, deren Möglichkeit den Fragesteller ja zur Frage veranlasst hat (doppelte Verneinung) interpretiert werden

Mir fällt da auch noch die von der unsrigen völlig verschiedene Farbwahrnehmung der alten Griechen ein. Aber das wäre einen eigenen Thread wert.
TonjaSchneider
BeitragVerfasst am: 15. Jan 2011 19:54    Titel:

Das beantwortet jetzt vielleicht nicht ganz deine Frage zu Unbestimmtheit oder Verneinung, aber ich fand es irgendwie ganz interessant,was da so alles steht zu Verneinung und Bejahung.
http://www.zeno.org/Mauthner-1923/A/Nichts
Knut Hacker
BeitragVerfasst am: 11. Jan 2011 19:26    Titel: Neu- aus Altgriechisch

Ein probates Mittel, um neugriechische Wörter aus dem Altgriechischen wiederzuerkennen, ist, auszuprobieren, ob vor dem Anfangskonsonanten ein Vokal oder Diphtong weggefallen ist.
Beispiele:
να < ἵνα
στο < εἰς τὸ
δεν < οὐδέν
μισός < ἥμισυς
ψηλός < ὑψηλός
δικός μου < ἰδικός μου
φρίσκω < εὐρίσκω
βγαίνω < γβαίνω <ἐκβαίνω
πηγ-αίνω < ἐπηγ-αίνω < ἐπῆγα <ἐπῆγον <ἐπάγω (präsentivierter Aorist)
ματώνω < αἱματώνω ( αἷμα )
μάτι < ὀμμάτιον ( ὄμμα)


Ich rätsele aber, woher die neugrieschische Vorsilbe κα kommt, z.B. in


κανείς (κανένας) = irgendjemand, niemand
κάποιος = irgendeiner, keiner
κάπου= irgendwo, nirgends
κάποτε = irgendwann, niemals

(Ein Rätsel ist es mir auch, dass die heutigen Griechen offensichtlich die Unbestimmtheit mit der Verneinung gleichsetzen)

Altgr. ἑκάς, ἑκατόν scheinen mir keine Erklärungsmöglichkeiten zu liefern

Könnt ihr mir weiterhelfen ?

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